Fliegen lernen

"Wenn du das Fliegen einmal erlebt hast, wirst du für immer auf Erden wandeln, mit deinen Augen himmelwärts gerichtet. Denn dort bist du gewesen und dort wird es dich immer wieder hinziehen." - Leonardo da Vinci

Vorraussetzungen

Grundsätzlich kann jeder eine Ausbildung zum Segelflugpiloten beginnen. Einzige Einschränkung ist das Mindestalter von 14 Jahren, sowie die Bescheinigung eines Fliegerarztes zur Flugtauglichkeit. Ein Höchstalter gibt es nicht. Zudem sind charakterliche Eigenschaften, wie Verantwortungsbewusstsein, Durchhaltevermögen und Teamfähigkeit von Vorteil. Segelfliegen ist ein Mannschaftssport und somit sind alle Hände nötig, um die vielen Aufgaben im Flugbetrieb bewältigen zu können. Gegenseitiges Vertrauen ist hier äußerst wichtig.

Kosten

Segelfliegen im Verein ist kein unbezahlbares Hobby. Da alle unsere Fluglehrer und Mitglieder ehrenamtlich arbeiten ist es für jeden erschwinglich. Die Kosten bis zum Erhalt der Segelfluglizenz sind ähnlich mit der einer Fahrschule. Danach sind mit etwa 50€ pro Monat die Kosten nicht höher als bei vergleichbaren Freizeitaktivitäten und Sportarten. Schreib uns an und wir geben dir sehr gerne eine detailliertere Auskunft über die Gebühren.

Dauer

Nach einem Schnupperflug und dem Ausfüllen deines Mitgliedsantrages kann auch schon mit der Ausbildung begonnen werden. Dein Flugbuch und Ausbildungsnachweis erhältst du bei deinem Einstieg von uns geschenkt. Im Winter vermitteln unsere Fluglehrer die Theorie in Fächern wie Luftrecht, Navigation, Meteorologie, Technik sowie Aerodynamik.

Die ersten Segelflugstarts werden in der Flugsaison im Schulungsdoppelsitzer mit Fluglehrer gemacht. 70-100 Starts werden meist benötigt, um das Flugzeug sicher zu beherrschen. Anschließend steht der erste Alleinflug bevor. An jedem Wochenende ist ein Team eingeteilt, dass den Flugbetrieb ermöglicht, darunter auch immer ein Fluglehrer, die an noch keinem Schüler verzweifelt sind.

Im Durchschnitt dauert eine Ausbildung 2-3 Jahre bis zum Erhalt der Lizenz. Es hängt aber stark von deinem fliegerischen Engagement, deinem Talent und deinem Willen ab.

Du möchtest ausprobieren, ob Segelfliegen etwas für dich ist? Komm einfach an einem der Wochenenden in der Flugsaison von April bis Oktober bei uns vorbei und steig ein zu einem Entdeckungsflug ODER melde dich bei uns zu einem Schnuppertag an, um einen Tag lang auf dem Pilotensitz platz nehmen zu dürfen.

Fluglehrer

Fluglehrer

Jedes Wochenende sind unsere erfahrenen Fluglehrer für dich da, bei denen Du in deiner Ausbildung weitermachen kannst und die dir mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Theorieunterricht

Theorieunterricht

Im Winter wird dir im Theorieunterricht das nötige Wissen vermittelt, das Du für die theoretische Lizenzprüfung benötigst. Damit wirst Du bestens auf die Prüfung vorbereitet.

Infrastruktur

Infrastruktur

Wir stellen dir jedes Wochenende Flugzeuge, Personal und den Himmel über Jena zur Verfügung, damit Du beste Bedingungen für deine Ausbildung zum Segelflugpiloten hast.

Segelfliegen - Einstieg in die Karriere

„Damals, mit 17 Jahren bin ich bei einem Spaziergang am Flugplatz Jena Schöngleina dem Fliegerklub begegnet. Kaum habe ich Hallo gesagt, schon saß ich in einem Segelflugzeug bereit zum Abheben. Danach ging alles sehr schnell: Mitgliedsantrag ausgefüllt, rein ins Cockpit und ab in die Lüfte (natürlich erstmal mit einem Fluglehrer). Bis ich dann meine Segelfluglizenz in der Hand halten durfte vergingen zwei Jahre. Kurz danach habe ich zusätzlich noch eine Motorseglerlizenz erworben.

Es gab für mich kein Zweifel: Ich wollte Berufspilot bei einer deutschen Airline werden.

Zurzeit studiere ich international Luftfahrtsystemtechnik und -management bei der Hochschule Bremen mit einer integrierten Ausbildung zum professionellen Luftfahrzeugführer bei der Lufthansa Flight Training GmbH.“

„Seit ich denken kann, war die Fliegerei mein Leben. Schon als keiner Stift starrte ich bei jeder Flugreise gebannt aus dem Fenster und fragte den Piloten nach der Landung Löcher in den Bauch. Ich baute Flugmodelle und flog diese bis zum Totalschaden durch unseren Garten, verbrachte nicht selten ganze Wochenenden in Dunkelheit gehüllt am heimischen Simulator und schaute an etlichen Sonntagnachmittagen in Schöngleina den tollkühnen Piloten in ihren fliegenden Kisten zu, wie sie sich von Wolke zu Wolke kurbelten.

Das wollte ich auch! Es war an der Zeit, der Leidenschaft endlich reale Flügel zu verleihen. Anfangs begegneten meine Eltern diesem zunächst skurril anmutenden Wunsch nur mit einem hysterischen Lächeln und einer tiefen Sorgenfalte auf der Stirn. Als sie jedoch erkannten, dass sich hinter der Fliegerei keine teure und risikoreiche Bespaßung verbirgt, sondern eine waschechte Passion, die im Verein Verantwortungsbewusstsein und vor allem Teamgeist prägt, standen auch sie (trotz eigener Flugangst wohl bemerkt) schnell voll und ganz hinter meinem neuen Hobby. Von da an verbrachte ich unzählige Wochenenden auf dem Platz, lernte schnell die Grundlagen des Fliegens und das Handwerk des ‚oben bleibens‘, und, trotz dem ich dem hohen Zeitaufwand nicht immer ganz gerecht werden konnte, manifestierte diese Leidenschaft. Längst war klar: in der Luftfahrt würde ich hängen bleiben. So bewarb ich mich nach meinem Abitur direkt bei einigen Fluglinien und fand mich unlängst in der Kabine einer der größten deutschen Airlines wieder. Dort fliege ich nun als Flugbegleiter ab Berlin-Tegel auf der Airbus A320er Familie und bin damit täglich in der Luft, unterwegs auf den unterschiedlichsten Destinationen in Europa, Nordafrika und Westasien. Mit diesem Beruf konnte ich mir einen Traum erfüllen und bin nun in unmittelbarem Kontakt mit der Materie.

In der Kabine soll es mich jedoch nicht bis zur Rente halten. Mein eigentliches Ziel ist und bleibt der Platz ganz vorn links im Cockpit. Daher sitze ich nun bereits an der nächsten Runde an Bewerbungen und tüftle ehrgeizige Karrierepläne aus. Der Weg in die kommerzielle Fliegerei ist grobsteinig, aber schaffbar. Aufhören werde ich erst, wenn ich mir irgendwann nach der Landung Löcher in den Bauch fragen lassen darf.“

Zum Segelfliegen kam ich mit etwa 16 Jahren durch einen Klassenkameraden. Zu dieser Zeit war in mir das Interesse an der Luftfahrt gewachsen und ich verspürte den Wunsch, auch einmal beruflich in diesem Feld tätig zu werden.

Kurz nachdem mein Klassenkamerad mich zum Ausprobieren auf den Flugplatz zum Fliegerklub Carl Zeiss Jena e.V. mitgenommen hatte, begann ich selbst mit der Ausbildung zum Segelflugpilot. Dies begleitete mich für den Rest der Schulzeit. Kurz vor Beginn des Studiums konnte ich dann den Segelflugschein erwerben. Beim Fliegen ging es mir dabei nicht nur um die Freiheit, sondern auch um das Entdecken einer ganz neuen Welt. Man lernt schnell, dass das Segelfliegen nur als Team funktioniert. Hoch hinaus kommt man nicht allein, sondern nur durch eine Menge Helfer am Boden. Dabei trägt man sowohl in der Luft als auch am Boden zu jeder Zeit Verantwortung für sich und für andere sowie für die Flugzeuge und Gerätschaften des Vereins. Ein hohes Maß an Pflicht- und Verantwortungsbewusstsein ist dazu von größter Wichtigkeit.

Der Wunsch, hoch hinaus zu kommen, hatte mich so sehr gepackt, dass ich entschied, in Stuttgart Luft- und Raumfahrttechnik zu studieren. Ich hätte keine bessere Wahl treffen können, denn dieses Studium erlaubt es mir, den Hang zur Luftfahrt mit meiner technischen Kreativität zu vereinen. Außerdem konnte ich bereits wertvolles Fachwissen aus der Segelflugausbildung mitbringen.

Im Laufe des Studiums wollte ich dann immer höher hinaus. Ich begann, mich auf Raumfahrtthemen zu spezialisieren. Meine Studienarbeiten absolvierte ich in diesem Bereich. Daneben konnte ich mich am Institut für Raumfahrtsysteme in Stuttgart maßgeblich an der Entwicklung zweier experimenteller Sauerstoffsensoren beteiligen, welche im Jahr 2015 beim Start einer Höhenforschungsrakete den Weltraum erreichten. Die durch meine Zeit beim Fliegerklub Carl Zeiss Jena e.V. geschulte Teamfähigkeit und das Verantwortungsbewusstsein waren mir dabei immer von Vorteil.

Nachdem ich das Studium im Sommer 2016 mit sehr gutem Ergebnis abgeschlossen hatte, begann ich im November desselben Jahres meine berufliche Laufbahn als Systemingenieur bei der Carl Zeiss SMT GmbH in meiner Heimatstadt Jena. Hier bin ich als Quereinsteiger in das Projektmanagement im Bereich hochkomplexer Maschinen für die Halbleiterfertigung eingestiegen – Projekte, die nur durch ein hohes Maß an professioneller Teamarbeit funktionieren.

Hier möchte ich in den nächsten Jahren viel Erfahrung sammeln. Da die Raumfahrt jedoch eine Leidenschaft bleibt, halte ich mir die Option offen, zukünftig wieder meinen Weg in diese Branche zu finden – Einen Weg, der mit meinem ersten Flug beim Fliegerklub Carl Zeiss Jena e.V. begann.

Häufig gestellte Fragen:

Wann kann ich mit einer Ausbildung zum Segelflugpiloten anfangen?

Das Vorausgesetzte Mindestalter für den Beginn der Ausbildung ist 14 Jahre. Mit 16 Jahren darf man dann den Segelflugschein in den Händen halten. Ein Höchstalter gibt es nicht.

Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen.

Voraussetzung zum Beginn der Ausbildung ist lediglich ein Mindestalter von 14 Jahren, ein Mindestgewicht von 50kg, sowie eine allgemein gute körperliche Verfassung für das fliegerärztliche Tauglichkeitszeugnis!

Segelfliegen ist ein Altmännerhobby?

Segelfliegen ist ein teures Altmännerhobby!

FALSCH! Segelfliegen ein Sport für JEDEN! Egal ob alt oder jung, in unserem Verein sind Frauen und Männer aller Altersgruppen vertreten und gerne gesehen! Ein Großteil unserer Mitglieder ist dabei unter 27 Jahre alt!

Wie lange dauert eine Ausbildung?

Die Dauer der Ausbildung hängt sehr von der aufgebrachten Zeit ab. Wer regelmäßig am Flugbetrieb teilnimmt kann und sollte seine Ausbildung problemlos in 2 Jahren beenden! Der erste Alleinflug wird meist schon im ersten Ausbildungsjahr absolviert.

Wie viel kostet mich eine Ausbildung?

Segelfliegen ist kein teures Hobby! Für die Zeit der Ausbildung kann man im Durchschnitt mit 45 € pro Monat annehmen inkl. aller Beiträge und Fluggebühren.

Wie werde ich Mitglied im Verein?

Der beste Einstieg ist ein Schnupperflug, bei dem Du dich von deinem neuen Hobby nochmal überzeugen kannst. Danach kann Vorort alles nötige Besprochen und ausgefüllt werden. Du hast deinen Schnupperflug schon hinter dir? Dann schreib uns einfach oder ruf uns an und wir schicken dir alle nötigen Formulare. Sobald das OK vom Schatzmeister kommt kann es auch schon in die Luft gehen!

Muss ich mit dem Theorieunterricht beginnen?

Nein, es ist vollkommen egal, zu welchem Zeitpunkt im Jahr Du bei uns einsteigst. Der Theorieunterricht findet jedes Jahr statt und es ist sogar von Vorteil, wenn Du vorher bereits ein paar praktische Erfahrungen im Flugzeug sammeln konntest.

Was gehört zur Theorieprüfung?

Die Theorieprüfung wird in den Fächern Meteorologie, Luftrecht, Menschliches Leistungsvermögen, Aerodynamik, Navigation, Verhalten in besonderen Fällen und Allgemeine technische Luftfahrzeugkunde von der Landesluftfahrtbehörde abgenommen.

Welche Lizenz habe ich nach der Ausbildung?

SPL oder LAPL(S). Beide befähigen dich zum Führen von Segelflugzeugen mit den entsprechend eingetragenen Startarten. Du kannst entscheiden, welche der beiden du haben möchtest. Diese beiden Lizenzen unterscheiden sich am Ende lediglich nach ihrer Gültigkeit im Ausland und dem Intervall, in dem man zum Fliegerarzt gehen muss.